Die drei großen B für Bier, BMW und Bayern München stehen für die Exportschlager der bayerischen Hauptstadt, natürlich dürfen wir das alljährliche Oktoberfest nicht vergessen. Doch neben ein paar der besten Maß Bier der Welt, die wir als Bierliebhaber während unserer 4-tägigen Gay Städtereise München einfach probieren mussten, standen für unsere erste Münchenreise ganz andere Programmpunkte auf der To-do-Liste. Denn auch wenn München die Hauptstadt des eher konservativen deutschen Bundeslandes Bayern ist, gehört die Stadt an der Isar zu den wohl LGBTQ+ und schwulenfreundlichsten Städten Deutschlands. Zahlreiche Lokalitäten, Veranstaltungen und auch Monumente erzählen die Geschichte einer tief verwurzelten, aktiven queeren Community in München, die es geschafft hat, traditionelle und moderne LGBTQ+ Institutionen in das Stadtbild zu integrieren.
– bezahlte Zusammenarbeit mit München Tourismus-
Wir haben uns auf den Weg gemacht, das Herz der Stadt München genauer zu erkunden. Mit Hilfe unseres schwulen Stadtführers haben wir dabei mehr über die interessanten queeren Geschichten der bayerischen Landeshauptstadt erfahren können, angefangen von Freddie Mercury, der Deutschen Eiche und dem schwulen Münchner Stadtteil Glockenbachviertel. Doch das war noch nicht alles für unsere erste Reise nach München. Bei hochsommerlichen Temperaturen machten wir uns frisch und sportlich mit dem Rad auf den Weg in Richtung Westen. Vorbei ging es wunderschönen Villen, der modernen Katholische Kirche Herz Jesu, zum eindrucksvollen Schloss Nymphenburg, das zu den großen Königsschlössern Europas zählt. Und weiter, um eine ganz andere, sehr sportlichen Seite der Stadt zu erleben, den Olympia Park aus dem Jahr 1972. Doch was wir dort im Grünen erfahren konnten, haben wir nun wirklich nicht von München erwartet. Wie ihr seht, wird es spannend und wir hoffen, ihr findet eine Gay Städtereise nach München mindestens genauso aufregend und vielseitig, wie wir, eure zwei schwulen Männer auf Reisen.
Historischer Hintergrund: Wofür ist München berühmt?
München hat, wie so viele deutsche Städte, ein wunderschönes Altstadt-Zentrum. Monumentale Kirchenbauten prägen das Münchner Stadtbild, von denen einige ursprüngliche Bauten bis in das 12. Jahrhundert zurückgehen. Am wohl bekanntesten Kirchen sind dabei die gotische Pfarrkirche Sankt Peter, die älteste erwähnte Pfarrkirche Münchens, und natürlich die spätgotische Marienkirche aus dem 15. Jahrhundert, die sich nach nur 20 Jahren Bauzeit zu einem der Wahrzeichen Münchens entwickelt hat. Doch nicht nur sakrale Bauten müssen als Teil der Geschichte Münchens genannt werden. Auch eindrucksvolle Profanbauten wie das Neue Rathaus im neugotischen Stil oder das Schloss Nymphenburg, dessen erste Bauten bereits aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammen.
Gay-friendly Hotel Rezension
Vom der schwulenfreundlichen Unterkunft mit den geräumigen Loft-Hotelzimmern aus sind das schwule Stadtviertel mit Namen Glockenbachviertel sowie zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten gut zu erreichen. Unsere Review des Aloft München findest du hier:
Eine weitere Besonderheit hat München mit anderen deutschen Städten gemein: die (komplette) Zerstörung des Stadtzentrums im Zweiten Weltkrieg. Und dennoch passierte in München etwas Spannendes. Denn anstatt modernen Tendenzen beim Wiederaufbau und in der Stadtentwicklung nach der Zerstörung Vorrang zu geben, wurden viele alte Hausfassaden und Straßenzüge nach ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild restauriert, besonders in der Münchner Altstadt. Laufen LGBTQ+ Reisende heute durch die Straßen von München, begegnen sie einem historischen Stadtbild, das nicht nur Einheimische, sondern auch Besucher so lieben.
Altstadt München: Unserer Lieblings-Sehenswürdigkeiten
Wie immer bei einem Städtetrip, starteten wir auch in München unsere Reise mit einer Tour durch die Münchner Altstadt, um uns mit der Atmosphäre der Stadt vertraut zu machen und erste Eindrücke zu sammeln. Nach einem kurzen Spaziergang von unserem Hotel in Richtung Osten erreichen wir den Karlsplatz. Dieser geschäftige Platz mit seinem modernen Wasserspiel und den halbkreisförmig angeordneten neobarocken Stachus-Rondell, hieß uns, wie das Tor zum Stadtzentrum München, auf gebührende Weise willkommen. Hand-in-Hand schlenderten wir die Neuhauser Straße entlang mit einem ersten Zwischenstopp in der St. Michael Kirche. Hier begegnen wir auch zum ersten Mal König Ludwig II. aus dem Hause Wittelsbach, der ersten bayerischen Persönlichkeit aus der LGBTQ+ Community.
Unser Weg führte uns weiter durch die geschäftige Fußgängerzone in Richtung Zentrum. Fast hätten wir den Zugang über die Augustinerstraße zum sogenannten Frauenplatz verpasst. Aus der Perspektive eines Fußgängers verstecken sich die Turmspitzen der Marienkirche doch so gekonnt hinter den umliegenden Gebäuden. Und da standen wir dann vor der eindrucksvollen und doch schlichten Fassade des Sakralbaus. Schlicht aber ergreifend erhebt sich das Kreuzgewölbe im Inneren der Kirche über unseren Köpfen. Und genau im richtigen Moment verlassen wir den Bau aus dem 15. Jahrhundert und erreichen den wohl bekanntesten Platz von München, den Marienplatz vor dem Neuen Rathaus. Und schon beginnt der Tanz des Glockenspiels, der die staunenden Besucher minutenlang in seinen Bann zieht.
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Stadtführung mit unserem schwulen Reiseleiter Alex
In eine intensive Unterhaltung über die Geschichte Münchens vertieft, laufen wir gemeinsam mit unserem Tourguide Alex am Alten Rathaus vorbei zum berühmten Viktualienmarkt. Würzige Düfte, die Verhandlungsgespräche der Marktverkäufer und das Klirren der Biermaß beim Prosten im Biergarten – Dieser Platz hat eine ganz besondere Atmosphäre. Wer die Augen (und Ohren) offen hält, wird eine Vielzahl an Brunnen entdecken. Eine willkommene Erfrischung. Wir erreichen Münchens Schwulenviertel, das wohl teuerste Szeneviertel Deutschlands. Nun ist es an der Zeit, mehr über die LGBTQ+ Community der Stadt während unserer Gay Städtereise München zu erfahren.
Lunch Tipp: Deutsche Eiche – Gay Bar, Restaurant, Sauna
Zeit für eine Pause. Kaum eine Adresse wäre besser für einen Zwischenstopp auf einer schwulen Stadttour geeignet, als die Deutsche Eiche – Restaurant, Hotel und Sauna in einem. Schweinebraten, Klöße und Sauerkraut, eine echt typische Delikatesse gab es für hungrigen Karl, während sich Daan für einen Teller voll köstlicher vegetarischer Spätzle entschied. Dreimal dürft ihr raten, für welches Getränk wir uns entschieden! Natürlich, ein Weizen Bier für die hungrigen und durstigen Mägen.
Während des Mittagessens hatten wir die Möglichkeit mit den Eigentümern der Deutschen Eiche ein kurzes Gespräch zu führen. Dabei erfuhren wir von der riesigen Schwulensauna im hinteren Teil des Gebäudes und der Bar oben auf dem Dach. Mit der Aussicht auf einen Sonnenuntergang und dem einmaligen Blick über die Dächer Münchens setzten wir noch einen zweiten Besuch in der Deutschen Eiche kurzerhand auf unsere To-do-Liste. Und wir sollten wirklich nicht enttäuscht werden!
Freddie Mercury & DAS Pissoir im Glockenbachviertel
Während Alexander eine spannende Geschichte nach der anderen aus dem pinken Nähkästchen erzählt, laufen wir vorbei an bekannten und weniger bekannten LGBTQ+ und schwulen Lokalitäten. Bis wir schließlich einem ganz besonderen Platz erreichen, den Hofplatz. Besonders, weil hier aus einem historischen, öffentlichen Pissoir ein Denkmal (“The Pissoir“) für Freddie Mercury, Albert Einstein und Rainer Werner Fassbinder entstand.
Zu Mercurys Zeiten war das Pissoir eine schwule Klappe, also ein Cruisinplatz für schwule Männer. Was viele nicht wissen, ist das Freddie Mercury für ungefähr fünf Jahre in München lebte und damit als die Ikone der Stadt in den frühen 80er-Jahren wurde. Wer mehr über die LGBTQ+ Geschichte der Stadt, dem Glockenbachviertel oder dem Gärtnerplatz erfahren möchte, sollte eine YourMunichTour mit Alexander unbedingt auf seine Bucketliste setzen!
Mit KLM hinaus in die Welt
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Radtour zum Schloss Nymphenburg
Unsere ersten Eindrücke von der Altstadt Münchens und von dem queeren Glockenbachviertel waren bunter, queerer und spannender, als wir uns erhofften. Doch natürlich waren wir hungrig auf mehr, mehr von der Stadt, den Münchnern und, natürlich, den Parks und Grünflächen der Stadt, für das München so bekannt ist. Kurzerhand machten wir uns mit dem Fahrrad auf den Weg zu einem der größten Schlossanlagen in Europa, Schloss Nymphenburg. Wusstet ihr eigentlich, dass sich München zum Ziel gesetzt hat, eine noch fahrradfreundlichere Stadt zu werden? Wir, als erfahrene Amsterdamer Radfahrer, fühlten uns jedenfalls sicher auf den unzähligen Radwegen der Stadt. Dabei fielen uns die vielen Radfahrer auf, die einen großen Anteil am täglichen Verkehr zu haben scheinen.
CSD München 2023
Unsere besten 40+ Fotos
Mit über einer halben Million Teilnehmenden (ein neuer Rekord!) erwies sich die diesjährige LGBTQ+ Veranstaltung in der bayerischen Hauptstadt als eine kraftvolle Plattform für Veränderungen und eine Feier der Vielfalt.
Auf dem Weg Richtung Westen ging es für uns jedenfalls vorbei an beeindruckenden Villenstraßen, Parks und dem ein oder anderen Kirchenbau, wie zum Beispiel der super modernen Herz-Jesu Kirche. Und dann ist es so weit und wir können schon von Weitem erste Blicke auf die riesige Schlossanlage erhaschen. Mit sage und schreibe 632 Metern übertrifft die Spannweite des Profanbaus sogar das fanzösische Schloss Versaille. Leider hatten wir viel zu wenig Zeit für den Schlosspark Nymphenburg, die vier Parkburgen und das Schlossrondell eingeplant, was uns dann doch ein bisschen ärgerte. Aber wir hatten andere Pläne für den heutigen Tag. Nach einer weiteren Radtour entlang eindrucksvoller Alleen, erreichten wir den Olympiapark München mit dem weithin sichtbaren Wahrzeichen, dem Fernsehturm.
Zeltdach-Tour auf dem Münchner Olympiastadion
Ein Ort, an dem es sich aushalten lässt, vor allem an heißen Sommertagen. So oder so ähnlich kann man unseren ersten Eindruck des riesigen, grünen Areals, dem Olympiapark München, beschreiben. Überall picknickten und entspannten Menschen aller Altersgruppen auf dem saftig grünen Rasen, waren sportlich aktiv oder genossen eine erfrischende Bootstour auf dem Olympiasee. Wir hatten andere Pläne, natürlich. Es war Zeit für den Teil unseres Städtetrips nach München, auf den wir Abenteurer gewartet hatten. Nach einer intensiven Schulung und ausgerüstet mit Helm und Sicherungsgurten machten wir eine Tour auf das Dach des Olympiastadions. Wirklich!
Der Blick über das Stadium, den Park und die Dächer von München war einfach unglaublich eindrucksvoll! Wir konnten sogar die Alpen am Horizont erkennen, ganz klein natürlich. Doch damit nicht genug. Denn zum einen hatten wir unsere Regenbogenflagge dabei. Zum anderen stand uns der aufregendste Teil der Tour noch bevor: ein Zip-Line-Flug Flying-Fox einmal quer über das Stadium. Allen voran, Karl ausgerüstet mit seinem Smartphone und unserer Regenbogenflagge! Was für ein wahnsinniger Anblick war das, als die Regenbogenflagge über eines der Wahrzeichen Münchens flog… Natürlich kannst du die Aufnahmen in unserem München-Video bestaunen und immer und immer wieder anschauen!
Dinner-Tipp: bayerisches Picknick im Riesenrad
Zurück in unserem Hotel, immer noch Adrenalin geladen von unserem Zip-Line Flug, beginnt es zu regnen. Eine lange heiße Sommerperiode geht zu Ende, doch für uns stand noch ein Höhepunkt auf der Liste. Wir entschieden uns die Münchner U-Bahn zu nehmen, die uns bequem ins sogenannte Werksviertel-Mitte bringen sollte. Hier steht Umadum, das knapp 80 Meter hohe Riesenrad, Münchens größte Attraktion. Eigentlich wollten wir hier an unserem letzten Abend den Sonnenuntergang mit einem bayerischen Picknick zelebrieren. Doch der Dauerregen machte uns da einen Strich durch die Rechnung.
Wir lassen uns von schlechtem Wetter trotzdem nicht unterkriegen und machten uns über den Umadum Picknickkorb Monaco her. Feinste italienische Spezialitäten, ein gutes Erdinger Weißbier und der Blick über das abendliche München – was will man mehr? Ja, richtig, einen Sonnenuntergang. Aber man kann ja nicht immer alles haben, oder?
Gay München Reiseführer
Wusstest du, dass München eine der größten LGBTQ+ CSD & Pride Veranstaltungen in Deutschland hat? Doch wie LGBTQ+ und schwulenfreundlich ist München eigentlich? Welches gay-friendly Hotel sollte ich buchen, wenn ich meinen Besuch in München plane? Gibt es Gay Bars, queere Clubs oder sogar eine Gay Sauna in München? Wir haben die Antworten für deinen perfekten München-Trip!
Tipps für deine Gay Städtereise nach München
Neben zahlreichen Flugverbindungen aus Deutschland und der ganzen Welt, gibt es noch weitere Möglichkeiten, in die bayerische Hauptstadt zu reisen, sei es mit dem Zug, mit dem Bus oder mit dem Auto. München hat ein U-Bahn-, Straßenbahn- und Bussystem, das alles im Stadtzentrum und in den umliegenden Stadtteilen bequem miteinander verbindet. Fahrkartenautomaten akzeptieren in der Regel auch Kreditkarten.
Bitte betrachte unsere Informationen als Vorschläge, ohne Garantie, dass diese auch noch so sein werden, wenn du München besuchen wirst. Nichtsdestotrotz haben wir eine gründliche Recherche durchgeführt. Unsere Meinungen, über die wir in diesem Artikel über unseren Gay Städtetrip nach München und in unserem Gay München Reiseführer geschrieben haben, sind ehrlich, authentisch und entsprechen der Wahrheit.
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Karl & Daan.
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