Ausgelassene Menschen, die auf der Straße feiern, bunte Kostüme, Küsse und Händchen halten und über allem weht die Regenbogenfahne. So sieht es mittlerweile aus, wenn in den großen Städten Europas und der Welt die Gay Pride (in Deutschland auch CSD genannt) gefeiert wird. Allerdings war es nicht immer so, dass die LGBTQ+ Community die Möglichkeit hatte, ihre Liebe, Zuneigung und Identität offen auszuleben und zu zelebrieren. Bis dahin war es ein langer und bestimmt nicht einfacher Weg. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Aufstands im Stonewall Inn in New York City, der den Beginn der LGBTQ+ Bewegung markiert, stellen wir mit diesem Artikel einen Überblick der CSD, Gay, und LSBTI* Pride Geschichte zusammen. Wie alles in New York City begann, wie die ersten LGBTQ+ Aktivisten den Kampf fortführten und warum der Juni zum alljährlichen Pride Monat wurde hier auf Couple of Men – Happy Gay Pride Everyone!
von Sarah Tekath
Wie alles begann – Gaybar Stonewall Inn
Dass die im Juni 2019 stattfindende World Pride in New York City den Beinamen Stonewall 50 trägt, ist kein Zufall, denn vor einem halben Jahrhundert erfolgte mit den Ereignissen im Stonewall Inn der Anstoß der politischen LGBTQ+ Bewegung. Bereits in den 1960er-Jahren fanden in der amerikanischen Stadt erste ‚homophile Kundgebungen‘ statt und auch Schwulenbars eröffneten, wie etwa das Stonewall Inn in der Christopher Street im Stadtteil Greenwich Village.
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Regelmäßige Razzien mit Verhaftungen
Allerdings standen besonders letztere unter strenger Beobachtung und es wurden regelmäßig Razzien durchgeführt, die mit der Aufnahme der Personalien und Beleidigungen der queeren Gäste einhergingen. Üblicherweise verliefen diese Polizeieinsätze friedlich, mit einigen Verhaftungen der Angestellten und kurzzeitigen Schließungen der Bar, allerdings nur bis zu einer denkwürdigen Nacht Mitte Juni 1969. Damals weigerten sich zahlreiche Männer, den Ort des Geschehens zu verlassen, ignorierten Platzverweise und widersetzten sich ihrer Verhaftung.
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LGBTQ+ & Gay Aktivisten
Wie alles in New York City im weltbekannten Stonewall Inn begann, wie die ersten LGBTQ+ Aktivisten den Kampf in den USA und dann weltweit fortführten und warum der Juni zum alljährlichen Pride Monat wurde erfahrt ihr in unserem Artikel über die wichtigsten Vorreiter der LGBTQ+ Bewegung! Happy Gay Pride Everyone!
Der Stonewall-Aufstand
Dies führte in der Nacht vom 27./28. Juni 1969 zum Stonewall-Aufstand, der mit Unterbrechungen bis zum 3. Juli andauerte. Das Ereignis bildet den Beginn der Lesben- und Schwulenbewegung. Bereits im Folgemonat wurde der erste Gay March vom Washington Monument zum Stonewall Inn organisiert. Ein Jahr danach fanden die ersten Gay Pride Umzüge in New York City und anderen amerikanischen Städten statt. Damit markiert der Stonewall-Aufstand den Beginn der 50-jährigen Geschichte der Gay Pride und CSD Demonstrationen.
Erste LGBT-Märsche in Europa
Die erste Demonstration der LGBTQ+ Community in Europa fand im November 1970 in London statt, wobei 70 Teilnehmer einen Fackelzug veranstalteten. Zwei Jahre später wurde erstmals der Begriff Gay Pride March verwendet, als etwa 2.000 Menschen durch die Oxford Street zum Hyde Park zogen. Die erste Demonstration in Deutschland ereignete sich erst einige Jahre später am 29. April 1972 in Münster. Später folgten die ersten Demos zum Christopher Street Day am 30. Juni 1979 in den Städten Bremen, Berlin, Köln und Stuttgart unter dem Motto Gay Pride. In der Schweiz fand der erste Marsch im Juni 1978 in Zürich statt, in Paris sogar erst im Jahr 1981.
Europride und Worldpride
Mittlerweile werden Gay Prides regelmäßig in allen größeren Städten Europas und weltweit organisiert. Im Jahr 2008 wurde die Gay Pride in Amsterdam zur besten Gay Pride Europas gekürt. Die Gay Pride Istanbul ist, nach Angaben von Wikipedia, mit 100.000 Teilnehmern der größte schwule Marsch des Stolzes in ganz Osteuropa. Seit 1991 wird jährlich einer Stadt der Titel der Europride verliehen. Erstmals feierte die LGBTQ+ Community das Event im Jahr 1992 in London. Nach Stockholm im vergangenen Jahr, finden die nächsten EuroPrides 2019 in Wien and 2020 in Thessaloniki in Griechenland. Die Lizenz der Worldpride wird in unregelmäßigen Abständen von der Organisation InterPride vergeben. Die nächsten WorldPride Events sind für Juni 2019 in New York City und 2021 in Kopenhagen geplant.
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Gegendemonstrationen, Proteste & Verhinderungen von LGBT-Märschen
Auch wenn immer mehr Städte und Länder die Gelegenheit nutzen, Diversität und Toleranz zu feiern, gab es auch örtlich Konflikte bei Märschen der LGBTQ+ Community. So wurde beispielsweise die erste Queer-Parade im tschechischen Brünn mit Tränengas angegriffen. In Russland wird Mitgliedern der LGBTQ+ Community aktuell immer noch das Demonstrationsrecht verwehrt und bei Gewalttaten gegen Schwule und Lesben wirkt das Motiv der Angst vor Homosexualität immer noch strafmindernd. Gegendemonstrationen und Proteste bei Gay Prides erfolgen oftmals durch konservative religiöse Gruppen und Rechtsextreme. So konnte etwa die erste Riga Pride im Jahr 2005 nur unter massivem Polizeischutz stattfinden. Im Folgejahr wurde die Veranstaltung aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten. Die Gay Pride in Tallinn musste im Jahr 2007 ebenfalls nach massiven Angriffen auf die Demonstranten abgebrochen und daraufhin verboten werden. Im Jahr 2017 nahm Karl an der inzwischen als Baltic Pride jährlich stattfindenden Gay Pride in Tallinn teil und konnte sich nach der 10-jährigen Pride Pause in Estland über deutliche Verbesserungen freuen. Auch bei der World Pride in Jerusalem im Jahr 2005 kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen.
Das LGBTQ+ Erbe des Stonewall Inn fortsetzen
Trotz und vielleicht auch gerade wegen konservativer Gesetzgebungen, Diskriminierungen und Verfolgungen in noch viel zu vielen Ländern der Welt findet in diesem Jahr Stonewall 50/World Pride NYC statt, um ein Zeichen zu setzen für Verständnis, Akzeptanz und Toleranz, um das fortzusetzen, was vor 50 Jahren im Stonewall Inn begonnen wurde. Mehr Information findest du auch unserer PRIDE und LGBTQ+ Rights Movement Seite! Happy Pride!
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Fotoquelle: Instagram | Mick De Paola
Quellenangabe: Blick | TheStoneWallInn | Wikipedia | Theodysseyonline | HRC | Metrosource
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