Der südostasiatische Kleinstaat Brunei Darussalam hat die Gesetze um gleichgeschlechtlichen Sex massiv verschärft. Die ab kommenden Mittwoch in Kraft tretende Neufassung des Strafgesetzbuchs des Sultanats sieht die Todesstrafe für Homosexuelle durch Steinigung vor. Diese Regelung gilt auch für Ausländer, und infolgedessen lesbische und schwule Touristen, die sich im Land auf der Insel Borneo aufhalten. In dem streng konservativen Sultanat war Homosexualität bereits zuvor nach der gültigen Scharia-Gesetzgebung illegal. Mehr über die Todesstrafe für Homosexuelle in Brunei hier auf Couple of Men.
von Sarah Tekath
Steinigung für gleichgeschlechtlichen Sex in Brunei
Trotz heftiger internationaler Kritik hat der autokratisch regierende Hassanal Bolkiah massive Bestrafungen für gleichgeschlechtlichen Sex eingeführt. Der Sultan, der sich seit über 40 Jahren an der Macht hält, habe die Verschärfung des Gesetzes bereits 2014 angekündigt, berichtete die Welt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert aktuell den sofortigen Stopp der Regeln, da einvernehmlicher Sex nicht bestraft werden dürfe. Auch die Gesetze im Fall von Diebstahl wurden massiv verschärft. So droht beim Erstvergehen die Amputation der rechten Hand und bei einer Wiederholungstat die Amputation des linken Beins.
Schwule und Lesben in Brunei
In der ehemaligen britischen Kolonie auf der Insel Borneo ist Homosexualität bereits seit der Kolonialzeit verboten. Schwule und Lesben werden landesweit und vor allem in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan massiv unterdrückt und verfolgt. Bisher drohten für Homosexualität bis zu zehn Jahre Haft. Zusätzlich zu der ab 3. April 2019 drohenden Todesstrafe sind auch öffentliche Züchtigungen in Form von Stockschlägen möglich. Die große Mehrheit der etwa 500.000 Einwohner des Landes ist muslimischen Glaubens und lebt unter der Scharia, dem aus religiösen Lehren abgeleiteten Recht. Aufgrund des großen Ölvorkommens im Land gehört Brunei zu den reichsten Ländern der Welt.
George Clooney & Ellen rufen zum Boykott auf
Wie die Blu berichtet, rufen inzwischen namenhafte Hollywoodstars wie Ellen DeGeneres und George Clooney zum Boykott einer Reihe an Luxushotels auf, in die der Sultan von Brunei, Hassanal (kein Scherz) Bolkiah investiert hat. Die Unterkünfte der sogenannten Dorchester Collection, zu denen auch das bekannte Beverly Hills Hotel und das Hotel Bel-Air zählen, gelten zwar als schwulen- und LGBTQ+ freundlich, mit einem Boykott dieser könnten Reisende aus aller Welt aber ein Zeichen gegen das Vorgehen des Sultans Hassanal Bolkiah und seine Homophobe Agenda setzen.
Fotoquelle: Coupleofmen.com/ Karl Krause
Quellenangabe: Blu | Welt | FAZ | Spiegel | rp-online
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Karl reiste schon 2009 nach Brunei
Karl bereiste bereits vor 10 Jahre den Südosten Asiens, darunter auch auf die Insel Borneo, wo ja bekanntlich die Orang-Utans leben. Schon damals war die Reise nicht einfach, erinnert er sich. Besonders die zurückgezogenen, schüchternen Einwohner von Brunei blieben ihm in Erinnerung. “Das Land ist wunderschön und auch die Architektur ist sehr eindrucksvoll”, meint Karl heute. “Meine Reise führte mich in den Urwald Borneos, wo ich in den Baumkronen durch den Regenwald wandern konnte. Damals reiste ich mit meinem Freund Peter, doch alle Liebkosungen und Zeichen von Zuneigung verbannten wir in unser Hotelzimmer. In der Öffentlichkeit bewegten wir uns nur als Reisepartner und Freunde, was natürlich die Reisequalität deutlich einschränkte. Doch zumindest waren wir nicht von der Todesstrafe bedroht, die ja ab kommender Woche nicht nur für einheimische LGBTQ* gelten soll, sondern auch für lesbische, schwule und queere Touristen. Wir von Couple of Men senden Liebe und Unterstützung zur LGBQ+ Community nach Brunei und hoffen, dass ein internationaler Auschrei die Wende bringen wird!
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